Palast in Nielęgowo - "Willa Berlińska"
Nielęgowo 13, Nielęgowo
Heute nicht mehr zu übersehen: Freigeschnitten, mit neuer Fassade präsentiert sich der Palast in Nielęgowo, der regional auch als Willa Berlińska Berliner Villa bezeichnet wird, da der deutsche Architekt beim Entwurf Bezug auf die Berliner Villen der Jahrhundertwende nahm.
Hermann Lorenz, der das Rittergut von seinem Vater Bernhard übernahm, ließ 1902 das heutige Herrenhaus errichten. Später wurde sein Bruder, der preußische Landrat Robert Lorenz, Besitzer. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war das Gut eines der größten Zuckerrüben-Lieferanten für die Zuckerfabrik im benachbarten Kościan (Kosten in der damaligen preußischen Provinz Posen). 1945 flüchtete der letzte Gutsbesitzer von Nielęgowo nach Hecklingen in Sachsen-Anhalt, wo er 1948 starb.
In der Volksrepublik Polen wurde das Haus als Kindergarten und als kommunaler Wohnraum genutzt. Nach 1990 stand die Villa unter wechselnden Besitzern lange Zeit leer, sie hat diese Zeit des Leerstands jedoch recht gut überdauert. Die wesentlichen Elemente wie die dekorative Neorokoko-Fassade, die offene Eingangshalle mit Holztreppe und die originalen Dielenböden blieben in einem guten Zustand. Über dem Eingangsportal ist das Familienwappen mit den Initialen von Hermann Lorenz zu sehen.
Mit großem Einsatz begannen die neuen Eigentümer mit der Renovierung und öffneten bereits während der laufenden Arbeiten das Haus für Gäste: Seit 2017 ist die "Berliner Villa" ein angesagter Ort für gastronomische Dienstleistungen.
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