Bellagio: Grand Hotel Bretagne

Wer vom Ortskern Bellagio in Richtung Villa Melzi flaniert, dem fällt unweigerlich ein großes, lang gestrecktes Gebäude am Seeufer ins Auge. Das ehemalige "Hotel Grand Bretagne" liegt auf der berühmten Halbinsel, wo sich der Comer See in Richtung Süden in zwei Arme teilt.

Obwohl der Ort im 19. Jahrhundert nur über den Seeweg zu erreichen war, entwickelte sich Bellagio aufgrund seiner malerischen Lage zu einem begehrten Treffpunkt der aristokratischen Gesellschaft. Das "Grand Bretagne" entstand 1861 und war neben den heute noch bestehenden Hotels "Metropole Bellagio" und "Villa Serbelloni" eines von drei luxuriösen Hotelbauten und bis zu seiner Schließung Aufenthaltsort zahlreicher internationaler Persönlichkeiten.

In der Nachkriegszeit wurde hier eine Hotelfachschule eingerichtet, die Anfang der 1990er-Jahre auszog. Seit dieser Zeit ist das renovierungsbedürftige Gebäude ungenutzt. In den frühen 2000er-Jahren verkaufte die Region Lombardei das Grundstück an einen neuen Eigentümer. Bereits vor vielen Jahren war eine Wiederöffnung des Bretagne geplant. Bis heute (2022) werden jedoch nur sporadisch Baumaßnahmen durchgeführt, die immer wieder ins Stocken geraten.

Auch wenn eine baldige Wiederöffnung dieser betagten Grande Dame mehr als ungewiss ist: Für die Einheimischen gehört das leer stehende Grand Hotel an der Uferpromenade zum Ortsbild, das zwischen all den glänzenden Fassaden und einem letzten Hauch von "Bellagio Époque" für viele Besucher und Touristen eine Fotokulisse der besonderen Art abgibt.

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